26.9. Regentag, Friseur
Der erste Regentag in diesem Urlaub, soweit ich mich erinnern kann. Eine gute Gelegenheit, einen Friseur aufzusuchen.
Aus meinem Tagebuch:
Dienstag, 26.9.23, 21:05 Uhr
Ein Regentag. Der erste in diesem Urlaub. Immer wieder gibt es leichte Regenfälle. Als ich am Vormittag in Ugento war, hat es dort nicht geregnet, aber hier unten am Platz, keine 3 km Luftlinie entfernt, war alles nass. Bei 23° Außentemperatur benötige ich eigentlich keine Heizung. Ich lass die Gasheizung trotzdem auf kleinster Flamme laufen, um die Luft etwas trockener zu haben. Inzwischen holte ich auch meinen Anorak und den warmen Schlafsack hervor.
Heute Vormittag wollte ich einen Friseur aufsuchen, passend zum Regen. Google nannte mir einen Friseursalon in San Giovanni. Also fuhr ich dorthin, weil es einfacher zu finden ist als in Ugento. Es ist genau der Salon, den ich gestern schon per Rad entdeckt hatte und der gerade umgebaut wird. Also Google erneut befragt und mich für einen Barbier in Ugento entschieden. Mit dem Navi bin ich sogar bis in die Nähe des Salons gekommen und stellte mein Auto auf dem nächsten freien Parkplatz ab. Mit dem Handy wollte ich zu Fuß die letzten Meter gehen. Doch da hatte ich die Rechnung ohne die Altstadtgassen gemacht. Trotz Fußgängereinstellung verpasste ich mal wieder den richtigen Abzweig. Dafür sah ich wenige touristische Gassen.
Beim Barbier angekommen gab er mir einen Termin eine Stunde später um 11:30 Uhr. Ein Gast sprach Deutsch und übersetzte seine Fragen, welchen Schnitt ich denn möchte.
Die Stunde nutzte ich zur schon lange geplanten Altstadtbesichtigung. Am Wochenende hatte es ein Fest an der Bischofskirche gegeben. Leider nicht gewusst und deshalb verpasst. Zusammen mit der ersten Suche in San Giovanni war ich schon mehr als 90 Minuten zu Fuß unterwegs. Dabei kam ich wie gewohnt ins Schwitzen. Deshalb setzte ich mich noch 10 Minuten auf eine Bank auf einem netten Platz in der Nähe des Salons. Als es zu nieseln anfing, ging ich 5 Minuten zu früh wieder zum Barbier. Dort konnte ich beobachten, mit wievielt Sorgfalt er die Haare zweier Kunden vor mir schnitt. Der letzte war ein Junge, der sich modisch die Seiten glattrasieren ließ. Als dann die Mutter ihren Sohn abholte, wurde es etwas laut im Laden. Die Frisur war nicht im Sinne der Mutter.
Nach meinem Schnitt ließ ich einen Deutsch kundigen Kunden dem Meister ausrichten, dass meine Frau sehr erfreut über seine sorgfältige Arbeit sein wird. Ein breites Grinsen überzog sein Gesicht.
Eigentlich war mein Plan, nach dem Friseur noch Einkaufen zu gehen. Doch um 12:15 Uhr war ich so erschöpft, dass ich zurück zum Platz fuhr.
Nach der Mittagspause fuhr ich deshalb noch einmal nach Ugento. Inzwischen kenne ich die Straßen und die Falschinformationen des Navis so gut, dass ich den Weg zum Coop auf Anhieb fand. Auch den Rückweg vom Friseur zum Auto fand ich in den winkligen Altstadtgassen, ohne mich wieder zu verlaufen.
Nach meiner Rückkehr musste ich erst einmal eine kleine Vorspeise essen, so flau wurde mir auf einmal. Dann kochte ich mir eine Gemüsesuppe aus einem Tiefkühlpaket. Dazu wollte ich einen panierten Fisch essen. Doch auf dem Teller stellte sich heraus, dass das auch nur ein Gemüsebrei, vielleicht mit ein wenig Fischfleisch war. Ich hatte mich von der Form täuschen lassen und nicht genau beim Preis hingeschaut. Echter Fisch wäre sicher deutlich teurer gewesen. Auf jeden Fall bin ich satt geworden und konnte nach rechtzeitig vor einer Onlinesitzung spülen.