13.1. Grüner OV schreibt Brief zum B14 Ausbau an RP
Laut einem Artikel in der BKZ von heute, hat sich der Ortsverband der Grünen mit einem Brief zum Ausbau der Anschlussstelle Süd der B14 an die Regierungspräsidentin Susanne Bay gewandt. Zum Anliegen der Grünen verfasste ich je eine Mail an den OV und das RP.
Hier die beiden Mails:
Sehr geehrte Frau Bay,
ein Artikel in der Backnanger Kreiszeitung, nachdem der Ortsverband der Grünen Ihnen einen Brief gesandt hat, ist für mich der Anlass zu dieser Mail.
Mir ist bekannt, dass der einmal im Bundesverkehrswegeplan beschlossene Ausbau einer Bundesstraße nur noch sehr schwer zu stoppen ist. Doch angesichts der auf uns zurollenden Klimakatastrophe und des beschleunigten Artensterbens sollten sich in meinen Augen die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung noch einmal vor Augen führen, ob dieser Ausbau mit den neuen Erkenntnissen zur Klima- und Artenkrise noch verantwortbar ist. Sich auf eine rechtliche Position zurück zu ziehen ist in meinen Augen Feigheit vor dem Feind.
Konkret wüsste ich gerne, wieviel klimaschädliche Gase beim geplanten Ausbau der B14 noch freigesetzt werden sollen? Gibt es dazu Aussagen im Umweltverträglichkeits Gutachten?
Anbei meine Anfrage an den Ortsverband der Grünen zu Ihrer Information.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Muth
-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: Kommentar zum BKZ Artikel "Grüne ... in "großer Sorge"" vom 13.1.23
Datum: Fri, 13 Jan 2023 11:31:25 +0100
Liebe Barbara Krüger,
lieber Walter Fritz,
lieber Willy Härtner,
für Eure "große Sorge" wegen des B-14-Ausbaus hätte ich auch großes Verständnis, wenn es um die Klimaziele von Paris und die 17 Nachhaltigkeitsziele von Rio ginge. Doch wie ich den Artikel in der BKZ von heute lese, macht Ihr Euch nur Sorgen um einen flüssigen PKW Verkehr. Einzig Willy Härtner wird mit einer Vorbemerkung zum Ausbau des ÖPNV zitiert. Sehe ich das richtig?
Das Klimaziel von Paris 2015 bedeutet auch ein CO2 Budget für Backnang, dass nicht überschritten werden sollte, um größere Klimakatastrophen von uns und besonders von Menschen in fernen Ländern fern zu halten. Im Kapitel 15 der 17 Nachhaltigkeitsziele ist der Bodenschutz geregelt. Bis 2030 soll Netto-Null beim Flächenverbrauch erreicht werden. Eure Forderung nach einem für den PKW Verkehr günstigeren Ausbau des B14 Anschlusses missachtet diese Ziele, oder liege ich damit falsch?
Der BUND BW hat schon 2017 eine Studie veröffentlicht, wie nachhaltiger Verkehr in BW erreicht werden kann. Als ein Fazit ist dazu zu lesen: "Eine Mobilität innerhalb der ökologischen und gesundheitlichen Belastungsgrenzen kann nur mit einem deutlichen Rückgang des Pkw-Bestandes und der Pkw-Fahrleistungen gelingen. Auf diese Weise entstehen weniger Treibhausgase, Luftschadstoffe und Lärm, weniger Energie und Fläche werden benötigt."
https://www.bund-bawue.de/themen/mensch-umwelt/mobilitaet/studie-mobiles-baden-wuerttemberg/
Gerne wüsste ich, wieviele klimaschädliche Gase durch den Ausbau der Anschlussstelle Backnang Süd freigesetzt werden? Gerne wüsste ich, wieviele klimaschädliche Gase durch den Bau des zweiten Viadukts über die Murr freigesetzt werden? Um wieviel schrumpft das Klimabudget von Backnang durch den geplanten Ausbau der B14?
Würde es nicht besser zum Programm der Grünen passen, sich für den Aufbau eines klimaneutralen ÖPNV ein zu setzen? Woher soll das Geld für diesen ÖPNV kommen, wenn es schon in den nicht nachhaltigen Ausbau der B14 versenkt wurde?
Auf Eure Antworten bin ich gespannt!
Mit umweltfreundlichen Grüßen Reinhard Muth
Zum Nachlesen:
https://muth-ah.info/pages/topics/30.12.22-begrenzte-aufnahmefaehigkeit.php
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Industrie/klimaschutz-abkommen-von-paris.html