23.9. Die Schweizer Nachbarn sind abgereist
Die Schwüle hält an und behindert mich bei meinen Aktivitäten. Der Wind hat aufgefrischt und hier gibt es eine starke Brandung.
Aus meinem Tagebuch:
Samstag, 23.9.23, 19:05 Uhr
Abendessen und Hausarbeit erledigt. Jetzt kommt die Kür. Ein Gewitter zieht auf. Deshalb baute ich das Sonnensegel über dem Auto ab und platzierte alle Campingmöbel ins Vorzelt. Nun hoffe ich auf ein weniger schwüles Wetter morgen. Neben den dicken Wolken und dem Donnergrollen ist auch noch der Halbmond gut zu sehen. Auffällig ist, dass dieser Küstenabschnitt häufig und am längsten frei von Wolken bleibt. Nördlich und südlich sind schon Wolken zu sehen, während hier noch die Sonne scheint.
Die Brandung ist schon seit gestern heftig. Ich gehe trotzdem noch ins Wasser. Es strengt mich an, gegen die Wellen und die daraus entstehende Strömung in der Nähe meines Strandplatzes, Handtuch, Latschen und Liege zu bleiben. Deshalb schwimme ich jetzt nur noch einmal Vormittags und einmal Nachmittags im Meer.
Um noch etwas mehr Bewegung zu generieren, fuhr ich heute mit dem Rad den ganzen Platz ab. Ohne Shirt kühlt der Fahrtwind angenehm auf der Haut. Wegen des Elektroantriebs muss ich mich auch nicht sonderlich anstrengen. So bleibt mir ein Schweißbad erspart.
Heute wachte ich sehr früh auf, um 6 Uhr herum. Trotzdem schlief ich gut und wachte ausgeruht auf. Doch bald störte eine unangenehme Überraschung den Tagesbeginn. Ein Ameisenvolk hatte Zugang zum Inneren des Wohnwagens gefunden. Es sind die extrem kleinen Ameisen, die hier auf dem Platz zuhause sind. Sie liefen vor allem oben am Rand zum Hubdach herum. Aus versehen hatte ich eine Essigflasche mit Sprüher gekauft. Der fiel mir als erstes Abwehrmittel ein. Ich besprühte alle Ameisenwege mit dem Essig. Kam eine Ameise direkt mit einem Tropfen Essig in Kontakt, starb sie sofort. Andere starben bald darauf. Zusätzlich streute ich noch Ameisenpulver so gut es ging auf die schmalen Ränder des Randes. Inzwischen ist der Spuk verschwunden, hoffentlich dauerhaft.
Heute Morgen sind die Schweizer Nachbarn planmäßig um 8 Uhr zur Heimreise aufgebrochen. Schon wieder ein Abschied. Mir war aufgefallen, das sie selber keine Fotos machten. Deshalb gab ich ihnen zum Abschied meine Visitenkarte. Wenn sie mir eine Mailadresse senden, schicke ich ihnen ihre Bilder zu. Schon hatten sie ein Problem, nämlich keinen Computer und keine Mailadresse. Aber die Tochter könnte aushelfen.
Diesmal kenne ich niemanden mehr, mit dem ich ein paar Worte wechseln wollte. Die Reisenden mit ihren teuren Wohnmobilen reizen mich nicht. Autonummern wie 8888 sind auch nicht gerade anziehend für mich.
Freitag Vormittag fuhr ich mit dem Auto eine schmale Straße den Hang hoch nach Ugento. Die Straße ist auch als Radwanderweg ausgezeichnet. Doch viel zu sehen gab es nicht. Wohngrundstücke waren mit hohen Mauern umgeben und die Olivengärten sahen sehr zerstört aus. Häufig hatten wohl die Eigentümer Feuer an die abgestorbenen Bäume gelegt.
Im Ort fuhr ich zum Lidl, um das zu kaufen, was ich beim Coop nicht gefunden oder vergessen hatte. Und siehe da, der Lidl bot alles, was ich wünschte. Eine angenehme Überraschung. Sogar Haferflocken konnte ich bei der dritten Suchrunde entdecken. Sie waren die einzigen Flocken und daher kaum zu sehen.
Am Abend rief Elke an. Vor und nach dem Gespräch bearbeitete ich die Bilder der letzten 7 Tage für meine Homepage.
Campingleben
Da ich bei der Schwüle wenig unternehmen kann, vertreibe ich meine Zeit am Strand oder beim Wohnwagen. Dabei hänge ich häufig meinen Gedanken nach, träume so vor mich hin. Genieße den kühlenden Wind auf der Haut und freue mich, gerade keinen Schweißausbruch zu haben. Das ist sehr entspannend. Mal denke ich an frühere Urlaubserlebnisse, mal schaue ich den Leuten zu, was sie so machen. Bücher lesen ist gerade nicht mein Ding. Im Meer gibt es jetzt einige Aktion bei dem guten Wind. Alle Windsportzeuge sind im Wasser zu sehen.