24.9. Unerwartete Ereignisse

Administrator (Reinhard_de) on 24.09.2023

Bei nassen Felgen packen meine Fahrradbremsen nicht. Die geplante Route konnte ich auch nicht fahren, sondern landete auf dem Hügel. Die Ameisen statteten wieder einen Besuch ab. Der Sonnenuntergang war auch nicht so berauschend.

Bei nassen Felgen packen meine Fahrradbremsen nicht. Die geplante Route konnte ich auch nicht fahren, sondern landete auf dem Hügel. Die Ameisen statteten wieder einen Besuch ab. Der Sonnenuntergang war auch nicht so berauschend.

Aus meinem Tagebuch:

Sonntag, 24.9.23, 20:45 Uhr

Gegen 1Uhr in der Nacht gab es ein Gewitter mit heftigem Regenguss. Am inneren Rand des Vorzelts lief auch etwas Wasser durch. Da ich vorgewarnt war, ist alles soweit trocken geblieben. Meine Swatch gab mir für die Nacht nur 2 von 4 Sternen. Dabei habe ich ausreichend viel Tiefschlaf gehabt. Allerdings nach dem Gewitter nicht mehr.

Den kühleren Vormittag nutzte ich für eine Radausfahrt. Auf den Wegen und der Straße standen noch Pfützen vom Gewitter in der Nacht. Als ich zum Abbiegen bremsen wollte, versagten die Bremsen. Zum ersten Mal merkte ich den Nachteil von Felgenbremsen bei Regen. Sie packen nicht mehr richtig.

Diesmal wollte ich am gegenüberliegenden Ufer des Kanals nach Torre San Giovanni radeln. An einer schmalen Stelle fuhr ein kleiner Vespa Transporter auf den schmalen Weg, sodass ich anhalten musste. Mit dem Fahrer kam ich ins Gespräch. Nachdem er merkte, dass ich Deutscher war, schaltete er auch auf Deutsch um. Er hatte in Ludwigshafen gearbeitet. Jetzt als Rentner bewirtschaftet er noch den Garten, aus dessen Einfahrt er gerade herausgefahren war, zum Spaß.

Nach dieser Begegnung wurde der Weg immer enger. Bevor er ganz zugewachsen war, gab es eine Brücke, über die ich auf die andere Kanalseite wechseln konnte. Doch leider verhinderte eine Mauer mit aufgesetztem Zaun, dass ich auf den mir schon bekannten Radweg hinter der Mauer wechseln konnte. So fuhr ich weiter einem schmalen Trampelpfad nach. Doch nirgends gab es eine Möglichkeit, auf den Radweg zu wechseln. Als es mit dem Rad gar nicht mehr weiter ging, wendete ich und radelte die ganze Strecke zurück. Irgendwann kam ich ans Ende der Mauer und an eine Auffahrt zum Radweg.

Nach einiger Zeit erreichte ich wieder eine Brücke über den Kanal. Im Glauben auf der anderen Seite weiter am Kanal lang fahren zu können und bald im Ort zu sein, überquerte ich den Kanal erneut. Leider führte der Weg nur auf die Hauptverkehrsstraße, die nur lebensmüde Radfahrer benutzen sollten. Statt eines Abzweigs nach links zurück zum Kanal erreichte ich einen Abzweig nach rechts, der zu einem Kastell führen sollte. Nach einiger Zeit befand ich mich auf dem Weg zur Marienkapelle eines ehemaligen Klosters, die wir schon besucht hatten. Kurz davor ragte ein runder Turm knapp über die Baumkronen.

Das wollte ich mir genauer ansehen. Der Turm war wohl der Rest eines Kastells. Man konnte über eine sehr schmale Treppe an der Außenwand entlang aufs Dach steigen. Von dort hatte ich eine herrliche Aussicht über die Küste.

Mein Fahrradakku war fast leer. Also suchte ich mir einen ebenen Weg am Hang entlang Richtung Straße, die ich die Tage zuvor hierher hoch gefahren war. Diesmal lag ich richtig und fand die Abfahrt direkt zum Kreisverkehr vor dem Campingplatz. Der Vormittag war gerettet.

Oder doch nicht. Im WW wartete schon die nächste Überraschung auf mich. Die winzigen Ameisen hatten eine neue Straße im Wohnwagen gebildet. Diesmal wanderten sie in halber Höhe auf der Zierleiste rund durch den WW. Erneut versuchte ich sie mit Sprühessig und Ameisenpulver zu vertreiben. Dem Ameisenpulver gehen sie aus dem Weg, den Essig mögen sie gar nicht.

Außen am Wohnwagen suchte ich erneut nach ihrem Zugang zum Inneren. Rund um den Türrahmen hatten sie auch eine Straße etabliert. Einige kamen oben vom Dach. Doch dann hatte ich noch eine Straße an hinteren rechten Eck des WW entdeckt. Das könnte der Aufstieg zum Einstieg gewesen sein. Ich behandelte ihn gründlich mit Essig und streute Ameisenpulver um die Kurbelstütze und auf die Ränder der unteren Kederleiste, auf der sie unterwegs waren. Heute Nachmittag waren sie dann verschwunden. Hoffentlich machen sie nicht noch einen weiteren Versuch im WW was Verwertbares zu finden.

Endlich konnte ich zum Strand gehen. Die Wogen waren zwar immer noch hoch, aber sie kam in größeren Abständen auf den Strand zu. Ich konnte mich wieder treiben lassen und musste nicht mehr gegen die Wellen und die Unterströmung ankämpfen.

Für den Sonnenuntergang fuhr ich mit dem Auto noch einmal hoch zur Marienkapelle und zum Turm. An der Kapelle hatte schon jemand seine Kamera aufgebaut. Also stellte ich mein Auto in die Einfahrt zum Turm. Im Wagen sitzend konnte ich die Küste und den Sonnenuntergang gut überblicken. Über uns hing eine nicht allzu große aber sehr dunkle Wolke. Als die Sonne in den Wolken überm Meer verschwunden war, begann es aus dieser Wolke dicke Tropfen zu regnen. Ein Zeichen, sich auf den Rückweg zu machen.

Zur Feier des Tages aß ich im Restaurant eine Pizza. Sicherheitshalber nahm ich mir meinen Regenschirm mit. Der Bedienung erzählte ich, dass es gerade nicht weit von hier regnet. Sie meinte nur, hier am Strand wird es keinen Regen geben. So war es dann auch.

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