25.6. Kalte Nahwärme Netze

Administrator (Reinhard_de) on 25.06.2024

Ein Artikel in der TAZ "Von unten eingeheizt" erinnerte mich wieder an eine besonders effiziente Lösung für Wärme in Gebäuden, die kalten Nahwärme Netze. In der ersten Ausgabe der kommunalen Wärmeplanung für Backnang sind diese nur am Rande erwähnt. Als besonderen Vorteil sehe ich die Speicherung überschüssiger Wärme im Sommer einfach in entsprechende Erdschichten.

Ein Artikel in der TAZ "Von unten eingeheizt" erinnerte mich wieder an eine besonders effiziente Lösung für Wärme in Gebäuden, die kalten Nahwärme Netze. In der ersten Ausgabe der kommunalen Wärmeplanung für Backnang sind diese nur am Rande erwähnt. Als besonderen Vorteil sehe ich die Speicherung überschüssiger Wärme im Sommer einfach in entsprechende Erdschichten.

Da die Finanzierung der Heizungssanierung für den einzelnen Hausbesitzer kaum zu leisten ist, bevorzuge ich die Gründung von Wärmegenossenschaften, so wie es jetzt in Berlin geschehen ist. Der Staat kann diesen Genossenschaften besonders günstige Konditionen für die Investitionen anbieten und so den schnellen Ausstieg aus den fossilen Heizungen ermöglichen.

In der kommunalen Wärmeplanung für Backnang sind auch Nahwärmenetze mit Wasserstoff als Energieträger erwähnt. Gerade im Vorzeigeprojekt der internationalen Bauausstellung Backnang West wird Wasserstoff als Reserve für Dunkelflauten angedacht. Warum nicht gleich den kostenlosen Wärmespeicher im Boden in einem kalten Nahwärmenetz nutzen?


Mehr über kalte Nahwärmenetze:

Aus der Homepage von Stiftung Energie und Klimaschutz:

Vorteile von kalter Nahwärme

Ein entscheidender Vorteil von kalten Nahwärmenetzen ist, dass sie sowohl Wärme als auch Kälte mit nur einem thermischen Netz (2 Rohrleitungen) bereitstellen können. In diesem Fall kommt es zu einem Ausgleich von Wärme- und Kältebedarfen zwischen Gebäuden: Abwärme aus Kühlprozessen kann an der Verdampferseite dezentraler Wärmepumpen anderer Gebäude genutzt werden, was die an der Energiezentrale zu erzeugende Kälte- und Wärmelast gleichermaßen reduziert. Kalte Nahwärmenetze können Niedertemperatur- und Umweltwärmequellen erschließen, die durch konventionelle Wärmenetze nicht genutzt werden können. Dazu zählen beispielsweise Abwärme aus Abwasserkanälen, Fluss- oder Seewasser, oder oberflächennaher Geothermie. Durch den Einsatz von dezentralen Wärmepumpen sind in kalten Nahwärme-Systemen der Strom- und der Wärmesektor eng miteinander gekoppelt (Sektorenkopplung). Sofern Wärmespeicher im Quartier vorgesehen werden, können Quartiere mit kalten Nahwärmenetzen so Flexibilität gegenüber dem Stromnetz zur Verfügung stellen. Weitere Angaben finden sich in der detaillierten Auflistung von Vorteilen von kalter Nahwärme.

Nachteile von kalter Nahwärme

Ein Nachteil ist, dass obwohl bereits zahlreiche kalte Nahwärmenetze realisiert wurden, immer noch ein Mangel an Erfahrungswerten sowie geeigneten Berechnungsverfahren und Tools für die Auslegung von kalten Nahwärmenetzen besteht. Außerdem sind - im Vergleich zu konventionellen Wärmenetzen mit hoher Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf - die Volumenströme in kalten Nahwärmenetzen größer, was größere Rohrdurchmesser erfordert. Dieser Nachteil wird teilweise dadurch kompensiert, dass oftmals kostengünstigere Kunststoffrohre verwendet werden können. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Regelung des Betriebs komplexer als bei konventionellen Wärmenetzen ist. Ein detailliertes Monitoring des Systems kann hierbei helfen, einen effizienten Betrieb sicherzustellen. Weitere Nachteile finden sich in der detaillierten Auflistung von Nachteilen von kalter Nahwärme.

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