4.3.24 Berechtigte Kritik am Klimabündnis?

Administrator (Reinhard_de) on 04.03.2024

Heute wurde mir ein Leserbrief aus der WKZ zugesandt: "Wie können wir genügsam, aber glücklich leben?" Eine Kritik von "links" statt von "rechts" am Klimabündnis.

Heute wurde mir ein Leserbrief aus der WKZ zugesandt: "Wie können wir genügsam, aber glücklich leben?" Eine Kritik von "links" statt von "rechts" am Klimabündnis.

Wobei meine Einschätzung als Kritik von "links" nur meinem ersten persönlichen Eindruck entspricht. Hier meine Antwort an die Mitglieder des Klimabündnisses und an die Redaktion der WKZ dazu:

Hallo allerseits!

Das ist ja eine Überraschung, eine Kritik von "links" statt von "rechts" am Klimabündnis: "Wie können wir genügsam, aber glücklich leben?"

Das Argument "steigender Strombedarf" ist leicht zu entkräften. Wenn alle fossilen Primärenergiequellen aus dem Markt verdrängt werden, können sie ja nur durch regenerative Energiequellen ersetzt werden, die überwiegend als Strom weiter geleitet werden. Das hat noch nichts mit Wirtschaftswachstum zu tun. Erst wenn der Primärenergiebedarf steigt, ist dies aus ökologischer Sicht zu kritisieren.

Der Autor vermisst vermutlich eine klare Aussage zum Wirtschaftswachstum im Sinne von "Die Grenzen des Wachstums" des Club of Rome. In den Klimagruppen sind allerdings Menschen mit unterschiedlichen politischen Ausrichtungen präsent. Die einen würden gerne auch das Wachstum senken, die anderen sehen eine Chance in grünem Wachstum. Daher kann nicht ein Klimabündnis für alle Klimaaktivisten eine klare Position beziehen. Der Leserbriefschreiber könnte sich aber klar zu seiner eigenen Position bekennen.

Bei der CO2-Abscheidung und CCS-Verpressung gibt es innerhalb der Umweltverbände und der Wissenschaft ebenfalls unterschiedliche Meinungen. Der Autor bezieht sich nur auf eine Meinung des NABU und will diese dem Klimabündnis negativ ankreiden. Das lese ich als Kulturkampf. Engagierte Gruppen sollen sich auf eine einzige Meinung festlegen. Doch dann gäbe es keine Gruppen mehr, sondern nur noch Einzelkämpfer. Denn eine Meinung für alle gibt es nur in einer Diktatur.

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/forschungspolitik/32419.html

https://www.bund.net/klimawandel/ccs/

Sicher, die Fragen des Autors sind berechtigt. Doch gerade die Klimagruppen im Klimabündnis bearbeiten einen großen Teil dieser Fragen schon. Dabei hat jede Gruppe den einen oder anderen Schwerpunkt, je nachdem, welche Vorkenntnisse die jeweiligen Mitglieder schon mitbringen.

Welche seiner vielen Fragen bearbeitet denn der Autor des Leserbriefes in welcher Gruppe? Oder gar Partei? Mir scheint, da hat ein frustrierter Einzelkämpfer mal seinen Frust niedergeschrieben und lässt diesen an den Einzigen aus, die sich schon auf den Weg gemacht haben.

Spontan niedergeschrieben von und

Mit freundlichen Grüßen Reinhard Muth


Hier noch der Leserbrief und der Artikel auf dem sich der Leserbrief bezieht zur Information:

ZVW Artikel "Klimagruppen wollen mehr kooperieren" (PDF-Datei).

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