4.9. Zweiter Tag in den Abruzzen
An einem einzigen Tag konnten wir alle drei großen Wildtiere sehen, für den der Naturpark hier bekannt ist.
Aus meinem Tagebuch:
Montag, 4.9.23, 20:10 Uhr
Im Wohnwagen war es am Morgen noch überraschend warm, 19°. Die Vorhersage für kühle Nächte galt es für die Nacht auf Dienstag. Meinen Winterschlafsack hatte ich eine Nacht zu früh hervor geholt. Am Morgen war es trotzdem unangenehm frisch vor dem Wohnwagen.
Wir fuhren zum Besucherzentrum des Naturparks in Pescasseroli. Dort konnten wir zwei Bären aus Litauen/Estland beobachten, wie sie ihren Ruhestand in sicherer Umgebung genießen konnten. Der dritte Bär zeigte sich leider nicht. Im Gegensatz zu den Bären taten uns die Hirsche leid. Sie waren in einem viel zu kleinen, ungepflegten Gehege untergebracht – schade. Es gab auch noch ein Reh, ein Stachelschwein und Schafe zu sehen.
Anschließend bummelte Elke noch durch die Altstadt von Pescasseroli und kaufte Lebensmittel ein. In der Zeit wartete ich im Auto und beobachtete das Leben auf der Straße. Unglaublich, dass bei diesem Gewusel keine Unfälle passieren. Die Menschen laufen unbedacht über die Straßen, Kinder spielen, Jungen üben auf ihren Fahrrädern Kunststücke, Autos parken, wo es ihnen gefällt. Und trotzdem kommen alle miteinander klar, weil alles sehr langsam abläuft.
Nach der Mittagsruhe machten wir uns auf den Weg zu den Wölfen hier am Ort. Die lagen in ihrem großzügigen Gehege faul in der Sonne herum. Insgesamt sahen wir an diesem Tag Bären, Wölfe und Hirsche, Hirsche auch in freier Natur hier am Ortsrand.
Da noch Zeit bis zum Abendessen war, schauten wir uns auch noch den Stausee Lago di Barrea an. Der Wasserstand ist recht niedrig. Am Ende gingen wir noch einen Abenteuerweg über eine zerstörte Brücke auf eine Insel im See. Ein unvergessliches Erlebnis in der Abendsonne.
Schnell kühlte es ab. Unangenehme Windböen kamen auf. Trotzdem grillten wir das am Mittag gekaufte Fleisch noch vor dem Wohnwagen. Dazu gab es Lupo-(Wolfs-)bier für 5,- € die 0,5 l Flasche von der Bar des Campings. Jetzt hocken wir windgeschützt im Wohnwagen und lesen und schreiben noch ein wenig.