10.9. Schon der zweite Tag in Riva die Ugento
Nach dem Anreisetag haben wir jetzt schon den zweiten Tag hier auf einem wunderschönen Campingplatz mit einem super Sandstrand verbracht.
Aus meinem Tagebuch der letzten vier Tage:
Sonntag, 10.9.23, 21:04 Uhr
Schon der zweite Tag auf dem Camping Riva di Ugento verbracht. Der Platz ist gut eingerichtet und organisiert. Bei der Ankunft bekamen wir eine Wartenummer bis zum Ende der Mittagspause. Danach wurden uns die Ausweise abgenommen und ein Zetell mit einer Registriernummer übergeben. Auf dem Zettel stand der Hinweis, dass wir innerhalb von 24 Stunden uns anmelden sollten, dann bekämen wir die Ausweise zurück. Danach führte uns ein Mitarbeiter auf einem eRoller zu einem Stellplatz. Fertig, wir waren angekommen und konnten uns ohne lange Wartezeit wegen Formalitäten schon einrichten.
Am nächsten Morgen sind wir vor zum Büro, ein weiter Weg, der Platz ist riesig und zieht sich längs des Strandes. Auch dort ging die Anmeldung sehr zügig. Einziger Wermutstropfen, man muss im voraus zahlen. Doch die Rechnung ist nicht hoch. Für 10 Tage zu zweit und weitere 13 Tage alleine zahlten wir rund 500,- €. Das sind knapp 22,00 € pro Tag. Bei der Qualität dieses Platzes unglaublich günstig.
Qualität: Es gibt 21 Sanitärgebäude, alle mit Warmwasser und Toilettenpapier. Die Hauptwege werden mehrmals am Tag von einem LKW besprüht, damit es nicht staubt. Sehr gute Organisation. Wifi Empfang für uns ausreichend gut.
Heute Morgen bauten wir das Vorzelt auf, um vor dem Wohnwagen auch noch etwas Schatten zu haben. Am Morgen hat es auch geholfen, am Nachmittag wurde es trotzdem auch sehr warm im Vorzelt. Jetzt zum Abend hat sich die Luft angenehm abgekühlt. Den ganzen Tag über ging auch ein leichter Wind. Mit ihm zusammen war es im Schatten auszuhalten.
Die Wassertemperatur betrug heute 24,2°. Im Wohnwagen habe ich bis zu 38° gemessen. Zu Mittag fühlte sich das Wasser richtig kalt im Verhältnis zur Luft an. Aber ist man erst einmal im Wasser, ist es super.
Auf dem Platz kann man noch fast alles einkaufen. Zum Abend konnten wir deshalb Gemüse und Fleisch grillen.
Statt Wolfsgeheul oder Hirschlaute oder auch statt lauter Brandung sind wir jetzt von italienischer Diskomusik beschallt. In der Mittagsruhe von 14 bis 16 Uhr schweigen auch die Diskos. Das hört hoffentlich bald auf.
Die Anreise gestern fand auch bei hohen Temperaturen statt. Abgebaut hatten wir schon bis 9 Uhr. Doch dabei kam ich wieder übermäßig stark ins Schwitzen. Die Fahrt verlief dann ohne nennenswerte Störungen. Die Straße bis zur Autobahn war in einem schlechten Zustand. Danach ging es fast ohne Schlaglöcher weiter. Erst in Bari, wo die Autobahn endet, war der Straßenzustand wieder schlechter. Ab Bari ging es auf vierspurig ausgebauten Staatsstraßen bis hinter Gallipoli weiter. Erst bei der Abfahrt in Ugento führt uns unser Navi wieder verkehrt. Mit Hilfe des Handys und Google Maps fanden wir dann den richtigen Weg.
Kurz nach Brindisi verließen wir kurz die Staatsstraße, um Monis und Fritzens Olivenöl Lieferanten zu besuchen. Elke hatte einen kleinen Laden erwartet. Doch das Ehepaar verkauft nur das frisch gepresste Öl im Dezember und betreibt sonst keinen Verkauf. Außerdem war die Ehefrau erkrankt, sodass Elke nur telefonisch die Grüße aus Walkersbach ausrichten konnte.
Der Stellplatz wurde uns bei unserer Ankunft zugewiesen, wir hatten keine große Wahl. Allerdings habe ich Verständnis dafür. Wenn alle erst auf dem riesigen Platz nach einem Stellplatz suchen würden, wäre die ganze gute Organisation für die Katz. Wir stehen leider voll in der Mittagssonne. Allerdings können wir abseits im Schatten auch noch sitzen und die leichte Brise genießen.
Freitag, 8.9.23, 20:20 Uhr
Die Brandung an einem Kieselstrand ist schon ganz schön laut. Wir konnten nicht einschlafen und schlossen deshalb Fenster. Insgesamt ist es sehr warm in der Nacht geblieben. Mein dünnster Schlafsack reicht vollkommen aus. Er schützt auch vor kleinen Moskitos, die irgendwie doch einen Weg in den Wohnwagen gefunden hatten.
Am Vormittag sind wir zum Foresta Umbra aufgebrochen, weil dies überall ausgeschildert war und ich gerne den Wald auf den Höhen wieder besuchen wollte. Wegen der guten Ausschilderung versprach ich mir eine kurze Anfahrt. Die Fahrt entwickelte sich aber zu einer Kugelfuhr. Wir fuhren auf kurvenreichen Straßen bis hinauf auf 800 m. Alle 100 m sankt die Temperatur um 1°, was positiv war. Denn unten nach dem Frühstück hatten wir schon 30°. Der Türgriff am WW wurde sehr heiß von der Sonne.
Vor Ort angekommen besuchten wir zuerst das Museum, sehr nett. Danach wanderten wir zur Caserma Murgia. Es ging durch einen Wald mit sehr hohen Buchen und Eichen. Man konnte sich im grünen Dach hoch über uns gut eine zweite Ebene vorstellen. Die Caserma Murgia ist wohl ein verlassenes größeres Restaurant mit zahlreichen Terrassen. Dort ließen wir uns auf einer von diesen im Schatten nieder. Auf einmal schaute ein Fuchs von der Treppe nach uns. Er verzog sich aber schnell wieder. Ich schaute über die Brüstung und sah ihn unten warten. Elke warf im frisch geschälte Apfelschalen zu. Die fraß er alle, selbst die, die ins Gebüsch gefallen waren, holte er sich noch. Ein nettes Tiererlebnis. Es ist schon der zweite Fuchs, den wir so betteln sahen.
Wir machten eine kurzen Abstecher nach Vieste. In der Mittagshitze erste Schritte in einer unbekannten Stadt zu tun, war nicht gerade die beste Idee. Auf dem Parkplatz bat uns ein Mann um ein Geldstück, für das er dann auf unseren Wagen aufpassen wollte. Auch wenn wir den faulen Trick erkannten, gaben wir ihm eine Münze. Bei unserer Rückkehr zum Auto war er nicht mehr zu sehen.
Für die Rückfahrt entschied ich mich für eine Straße etwas landeinwärts, statt an der Küste entlang zu kurven. Das wurde wieder zu einer Kugelfuhr. Denn es ging noch einmal hinauf auf über 600 m. Dort oben hielten wir an einem Rastplatz an und entdeckten dafür noch einige mächtige Bäume.
Am späten Nachmittag wollten wir Einkaufen fahren. In Google Maps fand ich einen gut bewerteten Supermarkt am oberen Ende von Mattinata. Doch unser Navi wollte uns wieder auf abseitigen Wegen dorthin führen. In der Stadt war die Straße gesperrt, die uns das Navi wies. Nach einer Suchrunde Bergauf und Bergab, wie in San Francisco, hielt ich auf einem kleinen Parkplatz am Fuße der Stadt. Dort gab es einen Hinweis auf einen Market. Er war zwar etwas seltsam organisiert, doch Elke fand alles, was wir für den Abend benötigten. Die Kasse war dann ganz modern mit Geldautomat.
Auf dem Rückweg zum Campingplatz führte uns das Navi und unsere Unaufmerksamkeit noch einmal in die Irre. Erst im zweiten Anlauf fand ich zum Platz zurück. Vom Navi habe ich für heute die Nase voll.
Zum Abschluss des Tages testete ich noch meine Surfschuhe auf dem Kiesstrand. Ich konnte damit gut über die groben Kieselsteine ins Wasser gehen und schwamm eine Rund im angenehm warmen und nicht zu warmen Meer. Morgen geht es weiter gegen Süden.
Donnerstag, 7.9.23, 20:45 Uhr
Wir sind wohlbehalten auf dem Camping Mattinata auf Gargano angekommen. Es gab keine Staus, das Wetter war freundlich und die Luft immer wärmer bis 32°. Einmal hatten wir uns in einer Stadt verfahren. Zwei Linksabzweige lagen dicht beieinander. Ich nahm natürlich den falschen, eine enge Sackgasse. Wir mussten den Wohnwagen abhängen und mit der Hand wenden. Dabei versperrten wir einem PKW den Weg. Der Fahrer, ein Kosovare, der in München arbeitet und deshalb gut Deutsch sprach, erklärte uns den Weg. Er kannte sich aus, weil er hier Verwandte besuchte und auch schon in Manfredonia gearbeitet hatte.
Kurz vor unserem Ziel erreichten wir einen Ausläufer des schrecklichen Tiefs über Griechenland. Wir fuhren unter einer sehr schwarzen Wolke hindurch. Dabei bekamen wir auch einige dicke Regentropfen ab, mehr nicht. Erst hier auf dem Campingplatz holte uns das Wolkenband wieder ein. Diesmal aber nur als graue Wolken aus denen einige wenige kleine Tröpfchen fielen.
Der Platz schließt schon am 10. September. Für uns kein Problem. Wir stehen vorne, direkt über dem Kiesstrand. Die Sanitäreinrichtungen sind so lala. Den Weg zum Platz mussten wir uns von Google Maps zeigen lassen. Beide Navis kannten die Straße nicht, die als Adresse angegeben war.
Gestern Abend noch in Civitella Alfedena musste uns auch Google Maps weiter helfen. Wir fuhren zum Abendessen ins Dorf. Doch das ausgesuchte Lokal hatteausgerechnet Mittwochs geschlossen. Das alternative Lokal war vorübergehend geschlossen. Im Dorf gab es kein anderes Restaurant. Also befragten wir Google Maps und landeten so in einer Pizzeria im Tal. Dort war nur noch ein Stehtisch mit zwei Hockern frei. Das Essen ging so. Elke probierte frittierte Oliven, ich hatte mir gebratenen Speck und Hackbällchen bestellt. Die Pizzen waren auch nicht gerade der Hit. Doch wir wurden satt. Die Umgebung im Lokal war sehr nett. Der Hauswein sagte uns nicht zu. Er schmeckte, als ob er nachträglich gesüßt wurde. Mit vollem Bauch gingen wir zu Bett. In der Nacht heulten uns die Wölfe noch ein Lied zum Abschied. Heute Abend begleitet uns hier am Kiesstrand die laute Brandung in den Schlaf.