19.5. "Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt."

Administrator (Reinhard_de) on 19.05.2024

In der KONTEXT-Wochenzeitung ist folgende Aussage von Thomas Mann zu lesen: "Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt." Gerade frage ich mich auch, wie weit ich tolerant gegenüber einer Frau sein soll, sein kann, die sich als Verteidigerin der AfD im demokratischen Spektrum engagiert.

In der KONTEXT-Wochenzeitung ist folgende Aussage von Thomas Mann zu lesen: "Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt." Gerade frage ich mich auch, wie weit ich tolerant gegenüber einer Frau sein soll, sein kann, die sich als Verteidigerin der AfD im demokratischen Spektrum engagiert.

Mittwochabend besuchten tatsächlich drei BürgerInnen unseren Stammtisch, die die Ankündigung in der BKZ von Dienstag gelesen hatten. Später kam noch der Stadt- und Kreisrat Volker Dyken hinzu. Insgesamt waren wir zu fünft. Probleme habe ich mit der einzigen Frau, die teilgenommen hat. Sie besuchte zum zweiten Mal unseren politischen Stammtisch. Nun überlege ich, sollte sie noch einmal vorbei kommen, ihr die Teilnahme zu verweigern. Was sagt ihr dazu?

Sie hatte sich auf eine Diskussion um die Stellungnahmen der christlichen Kirchen, die AfD sei für Christen nicht wählbar, vorbereitet und einen entsprechenden Brief eines AfD Mandatsträgers (Joachim Kuhs) ausgedruckt mitgebracht (https://chrafd.de/). Als engagierter Christ bei der LINKEN konnte ich zwar dagegen halten, doch überzeugen konnte ich sie nicht.

Die schon ältere Frau bestimmte die Themen des Abends mit unzähligen Argumenten der AfD. Ich ließ sie erst einmal gewähren, versuchte ihren Argumenten zu widersprechen bzw. richtigzustellen. Eigentlich hatte ich das neue Parteiprogramm der CDU als Diskussionsthema vorgeschlagen. Sie tat so, als ob die Zeitungsmeldung eine CDU Veranstaltung angekündigt hätte und gab sich überrascht, dass sie schon wieder bei einem Stammtisch der LINKEn gelandet war. Vom letzten Stammtisch hatte sie noch ganz schlechte Erinnerungen an die damals anwesenden LINKEn. Sie selber stellte sich als Nichtmitglied einer Partei vor. Gesprochen hat sie aber wie ein Fan der AfD.

Auch die beiden anderen Herren sind nicht unbedingt Freunde der LINKEn. Doch mit Ihnen kann man diskutieren. Einer von ihnen hatte schon mal einen Stammtisch besucht, der andere war zum ersten Mal dabei. Beide wollen auch an zukünftigen Stammtischen teilnehmen.

Am gestrigen Samstag konnte man ihre Position, Kirchen verhalten sich nicht demokratisch, auch als Leserbrief in der BKZ lesen. Diese Frau will die Demokratiefeindlichkeit der AfD nicht sehen. Ihre Toleranz wird nach Thomas Mann zum Verbrechen, da sie das Böse, das Antichristliche in der AfD ausblendet.

Thomas Mann: "Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt."

Frau Werner-Bacher will die Demokratiefeindlichkeit der AfD nicht sehen. Ihre Toleranz wird nach Thomas Mann aber zum Verbrechen, da sie das Böse, das Antidemokratische, das Antichristliche in der AfD ausblendet. Wo ist da eine „Doppelmoral der Kirchen“ zu sehen? In der Bergpredigt werden wir Christen aufgefordert, uns besonders um Flüchtlinge, Kranke und sonst wie benachteiligte Menschen zu kümmern. Die AfD will all diese Menschen aus unserem Land „remigrieren“. Was ist daran christlich? Endlich positionieren sich führende Vertreter der christlichen Kirchen rechtzeitig und eindeutig zu den christlichen Werten der Bibel. Für mich eine klare Konsequenz auf dem falschen Verhalten der Kirchen zur NSDAP zu Beginn des dritten Reichs. Endlich verhalten sich christliche Kirchen demokratisch, doch eine Freundin der AfD sieht das genau anders herum. Gerichte und der Verfassungsschutz bestätigten schon mehrfach die Demokratiefeindlichkeit und den Rechtsextremismus der Partei. Doch auch diese Urteile haben in den Augen von Frau Werner-Bacher keinen Bestand.

Aus der Presseerklärung der deutschen Bischofskonferenz vom 22. Februar: "Ein wachsender Teil der Bevölkerung lässt sich von rechtsextremistischen oder rechtspopulistischen Bewegungen ansprechen. Im rechtsextremen Milieu wird unter dem Schlagwort „Remigration“ darüber diskutiert, Menschen mit Migrationshintergrund aus dem Land zu drängen. Dass sich dagegen auf den deutschen Straßen eine lebhafte und starke Protestbewegung Gehör verschafft, unterstützen wir Bischöfe ausdrücklich. Wer aus demokratischem, freiheitlichem und menschenfreundlichem Geist heraus seinen Widerstand gegen die Machenschaften der Rechtsextremisten bekundet, verdient unser aller Unterstützung und Respekt. Gut, dass zahlreiche Christinnen und Christen so engagiert mitwirken und sich für Menschenwürde, Menschenrechte und Demokratie einsetzen! Wir sehen mit großer Sorge, dass sich radikales Denken verstärkt und sogar zum Hass auf Mitmenschen wird – vor allem aufgrund ihrer Religion, Herkunft oder Hautfarbe, wegen des Geschlechts oder ihrer sexuellen Identität. "

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